Montag, 2. November 2020

1 x wildes Tessin, bitte

aus vergangener Zeit  

Tourdatum: 2.11.2020 | 4 km | 3 h | ▲753 m | ▼12 m | T3 (SAC-Skala)

und als Nachspeise, nein nicht den Abstieg nach Bodio. Den habe ich noch in schlechter Erinnerung, sondern die wunderbare Fahrt mit dem kleinen Postauto von Sobrio nach Lavorgo.

Corona hin oder her, ich bleibe nicht zuhause sondern stärke mein Immunsystem durch Wanderungen in der Natur. Heute ging es ins Tessin, da war Sonnenschein angesagt.

Erstmals bin ich mit den Regionalzügen gefahren, das waren heute Geisterzüge. Kaum ein Fahrgast, teilweise hatte ich den ganzen Waggon für mich allein.

Es gab zwar heute wieder einige Verspätungen, die blieben aber ohne Auswirkungen, so dass ich planmäßig meinen Startpunkt in Giornico erreicht habe.

Nun stand ich an der Haltestelle und schaute auf die steile Felswand vor mir. Da soll es raufgehen? Ein Weg war nicht auszumachen. Aber Schweizer Karten und Wegweiser lügen nicht, also folgte ich den Wegweisern erst einmal durch den Ort. Aber auch da ging es schon steil aufwärts.

Am Ende der Rebberge, Vigne di Sant Anna, an dem Bildstock  gibt es zwei Möglichkeiten für den Aufstieg nach Sobrio. Der eine führt erst nach Cavagno, der zweite direkt nach Sobrio. Das war mein Weg.

Wenn man einen Blick in die Karte wirft, kann man anhand der engen Höhenlinien erkennen, wie steil es aufwärts geht. Auf 4 Kilometer 753 Höhenmeter ist auch ein Beweis für die Steilheit.

Erstaunlich, wie hier ein Pfad durch die steile Felswand gelegt wurde. Mit vielen, für das Tessin typische Stufen, allerdings nicht in Regelmäßigkeit. Meist wurden die vorhandenen Felsen genutzt. Da gibt es schon mal hohe Stufen.

Aber das Erstaunlichste heute, kurz nach dem Einstieg höre ich über mir Motorengeräusch und es fliegen viele Blätter durch die Luft. Das Rätsel löst sich bald, da kommen von oben zwei Arbeiter mit Laubbläsern. Sie haben den gesamten Aufstiegsweg vom Laub befreit. Das ist mir im Tessin noch nie passiert.

Mit jedem Meter den ich höher komme verbessert sich die Sicht auf die gegenüberliegenden Gipfel, die alle schon eingeschneit sind. Der bekannteste ist der Pizzo Forno, der sich prominent nach vorne schiebt.

Nach drei Stunden ist der Aufstieg endlich geschafft, genauso wie ich. Jetzt nehme ich mir erst mal die Zeit für mein Mittagspicknick. An der Haltestelle gibt es eine Bank im schönsten Sonnenschein.

Sobrio ist ein schöner Ort mit einer Kirche auf einem Plateau in 1100 m Höhe. Obwohl eine Straße hier herauf führt und auch das Postauto bis hierhin fährt, gibt es viele Verkaufsschilder an den Häusern.

Sobrio ist auch ein Ort der 27. Etappe des Trans Swiss Trail von Anzonico nach Biasca.

Da ich mir den Abstieg ersparen will, warte ich hier auf das Postauto, das nur alle zwei Stunden fährt.

Tour solo

der Wasserfall hat es einfacher, er fließt nach unten, ich muss hinauf

schöner WEg durch die Rebberge

typisch Tessin

Blick auf Giornico

noch eine letzte Teufelskralle

Pizzo Forno

Wanderweg

steil zieht er sich durch die Felswand

immer wieder müssen Bäche gequert werden, allerdings ohne Brücken

so sehen Wanderwege im Tessin oft aus

wieder mal muss ein Bach gequert werden

die Wasserfälle verdeutlichen die Steilheit des Geländes

eine kleine Gumpe

ein weiterer Wasserfall

manchmal geht es auch ein Stück geradeaus

hinten an der Felswand steigt es dann wieder steil nach oben

der letzte Wasserfall des Riale Biocòi

über den Bach führt diesesmal eine etwas wackelige Brücke

noch einmal den Wasserfall aus einem anderen Blickwinkel

in dieser Kastanie könnte man sich verstecken

aufgezeichneter Track

 Region: Schweiz – Tessin – Bellinzonese

Anreise: SBB Basel – Erstfeld – Bodio; Bus 191 Bodio – Giornoco Paese
               
← Bus 124 Sobrio – Lavorgo; SBB Lavorgo – Erstfeld – Arth-Goldau - Basel

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