Dienstag, 30. März 2021

Burg Altenstein und die Häger Wasserfälle

Häger Wasserfall (der untere)

Bergsporn der ehemaligen Burg Altenstein

Tourdatum: 29.3.2021 | 11,5 km | 3:30 h | ▲504 m | ▼395 m | T2 (SAC-Skala)

Es gibt nur wenige tägliche ÖV-Verbindungen, so dass ich meine Wanderung erst um 11:40 Uhr in Häg beginnen kann. Dafür komme ich in den Genuss wertvoller Tipps zu den Häger Wasserfällen, denn in der Karte gibt es keine eingezeichneten Wege.

An der Haltestelle Häg folge ich erst der Straße Richtung Happach. An einem großen Platz mit einer Hütte und mehreren Sitzgelegenheiten sieht man linkerhand ins Tal hinein einen Weg, der aufwärts führt. Diesem folge ich, bis ich rechterhand eine Geländesicherung sehe.

Ab hier beginnt ein schmaler Pfad abwärts hinunter zu einer Holzbrücke auf der das Sägenmannsbächle überquert wird. Das Rauschen des ersten Wasserfalls ist schon zu hören. Weiter aufwärts über eine lange Holztreppe kommt dann der erste Wasserfall ins Blickfeld.

Der Weg dorthin ist ebenfalls gesichert. Aber es gibt noch einen Wasserfall weiter oben. Um einen Blick darauf zu werfen muss ich mich durch unwegsames Gelände kämpfen und um einen sicheren Stand zu erhalten auch durch das Wasser. Bitte nur nachmachen wenn man trittsicher ist.

Da stürzt er dann, der zweite Wasserfall nach unten, ein wunderbares Schauspiel. Nach ausgiebigem Fotografieren auf dem gleichen Weg zurück zum großen Platz.

Das nächste Ziel ist die Burgruine Altenstein. Weiter auf Asphaltstraße nach Süden bis ich in der Kurve auf den Forstweg abbiegen kann. Stetig aufwärts geht es nun Richtung Altenstein, eine kleine Ansammlung von Häusern. Kurz vor Altenstein verlasse ich den Forstweg und nehme eine Abkürzung, die mich über einen kleinen Bach führt.

Das nächste Ziel ist Reckholderbühl, das ich über einen Forstweg erreiche. Hier biegt an einem Hochsitz der Weg auf den Bergsporn ab, wo einst die Burg Altenstein stand. Rundum mussten alle kranken Bäume gefällt werden, was eine freie Sicht wie wohl im Mittelalter garantiert. Ein wunderbarer Platz für eine Pause.

Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Sie war Sitz des danach benannten Geschlechts der Herren von Stein. Von der ehemaligen Burganlage ist nichts erhalten. Nachdem Heinrich III. von Stein ohne männliche Nachkommen verstorben war, gingen Burg und Herrschaft über die Erbtochter Margareta derer von Stein, die mit Rudolf I. von Schönau verheiratet war, an die Herren von Schönau über.

Die Herren von Schönau bezogen den Sitz in der von ihnen erworbenen Herrschaft Wehr. Von einer Zerstörung der Burg Altenstein durch einen Krieg ist nichts bekannt. Man muss daher davon ausgehen, dass die Burg später nicht weiter bewohnt wurde, schließlich zerfiel und, eventuell als Steinbruch missbraucht, abgetragen wurde. In einem Schiedsspruch aus dem Jahr 1406 betreffend die hohe Gerichtsbarkeit über Hausen im Wiesental wird die Burg Stein, an welche die Gerichtsbarkeit von Zell gebunden war, noch als „Feste“ bezeichnet.

Die kann ich mir leider nicht gönnen, denn ich muss noch weiter nach Todtmoos um dort Anschluss an den ÖV zu haben. Richtung St. Antoni werden schon erste Schneefelder sichtbar. Und hinter der Kapelle Maria Hilf ist es dann soweit, mich erwartet eine geschlossene Schneedecke hinauf zum St. Antoni Pass. Das Gehen ist mühsam, ich sinke immer wieder tief ein.

Am Pass oben gibt es eine kurze Erholung, ich erreiche die Passstraße und die ist geräumt. Aber das Glück ist nur von kurzer Dauer. Der Weg hinunter zur Zellermooshütte ist komplett schneebedeckt, es dauert lange, bis die Wegstrecke überwunden ist.

Das Besucherbergwerk ist wegen Corona geschlossen, zu anderer Zeit sicher einen Besuch wert.

Kurz vor Ende des Waldes ist dann der Weg geräumt und das erleichtert das Gehen hinunter zum Busbahnhof sehr. Auf den Bus nach Bad Säckingen muss ich noch eine halbe Stunde warten. Der späte Start war kein Problem, denn in Todtmoos fährt zwischen 14 und 17 Uhr auch kein Bus.
hier geht es rauf zum Wasserfall

due Holztreppe

der untere Wasserfall

Detail

Der obere Wasserfall (nur durch dichtes Unterholz zu erreichen. Für den Fotostandort musste ich durch das Wasser, bitte nicht nachmachen.

die Brücke über den Bach

der große Platz

Blick von der Straße auf den unteren Teil des Wasserfalls


unterwegs immer wieder kleine Wasserstufen

auf der Abkürzung, auch hier muss über Wasser gestiegen werden

es tropft überall

Blick vom Bergsporn auf dem die Burg Altenstein stand

Blick vom Bergsporn auf dem die Burg Altenstein stand

Forstweg nach Reckholderbühl

schneebedeckter Wanderweg

Forsthofbach

Kapelle Maria Hilf, links der schneebedeckte Weg hinauf zum St. Antonipass

noch mühsamer vom Pass hinunter nach Todtmoos

Zellermooshütte

überall kleine Bäche


welch eine Farbenfreude

Rüttlebächle

Wanderroute

Samstag, 27. März 2021

Hertenberg und Hirschenleck – miteinander verbunden?

Burgruine Hertenberg

Graben der Ruine Hirschenleck

Tourdatum: 26.3.2021 | 11,6 km | 3 h | ▲360 m | ▼359 m | T2 (SAC-Skala)

Bereits im Januar war ich in der Region unterwegs, bei schlechten Bedingungen und ohne Hirschenlenk gefunden zu haben. Heute ein zweiter Versuch bei passenden Bedingungen. Erneut beginne ich die Wanderung in Wyhlen.

Die Hindernisse auf dem Wanderweg sind zwischenzeitlich beseitigt worden und es sprießt der Bärlauch, der einen markanten Geruch verbreitet.

Ich folge den Wanderwegweisern Richtung Ruine Hertenberg, von mir bevorzugte Pfade, die in der Karte noch eingezeichnet sind, sind nicht mehr begehbar. Die Natur hat ganze Arbeit geleistet. Aber auch auf den offiziellen Wegen sprießt so manches Grün, das sich als Fußfalle entpuppt, vor allem auf dem letzten Aufstieg zum Schlosskopf.

Den Aufstieg zum Gipfel lasse ich heute aus und folge dem Pfad rechts entlang. Der führt mich bald in einen Graben und auf der gegenüberliegenden Seite sind Spuren zu entdecken. Zwischen zwei Baumstämmen geht es weiter aufwärts. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, etwas steiler über den Bergrücken oder rechts über die Flanke. Ich entscheide mich für den Bergrücken und stehe vor einem weiteren Graben.

Dieser lässt sich leicht überwinden und auf dem gegenüberliegenden Hügel sieht man schon die Reste der Ruine. Wenn dieser auch erstiegen ist, eröffnet sich der Blick auf die Burgfläche und weitere Reste werden sichtbar.

Wieder zurück auf dem Wanderweg ergibt sich eine neue Umleitung, denn auch hier ist der Pfad aus der Karte nicht mehr sichtbar. An der nächsten Wegkreuzung dasselbe Bild, den wilden Pfad habe ich bereits erkundet, er führt ins Nichts. Deshalb weiter auf dem Forstweg Richtung Eigenturm.

Später biege ich dann rechts am und folge dem Hinweis „Aussichtspunkt Grabbestei“ in der Karte als Rappenfelsen bezeichnet. Jetzt bei trockenen Bedingungen ist der Pfad gut zu begehen.

Nun gilt es nach dem Graben der Ruine Hirschenleck zu suchen. Als Identifizierung dienen mir Koordinaten und ein Foto. Eigentlich ist die Stelle recht gut auszumachen. Rechts liegen jede Menge Baumstämme, die ein Abstürzen ins Tal verhindern, dahinter der Hügel, auf der die Ruine wohl stand  vor mir geht es runter in einen weiteren Graben.

Der Burgstall befindet sich auf einem Sporn im Gemeindewalddistrikt, etwa auf halbem Wege zwischen dem „Markhof“ im Südwesten und dem Dorf Herten im Osten. Der Burgstall hat noch keine eingehende Untersuchung erfahren. Ein Halsgraben, Mörtel- und Keramikreste sowie andere Funde deuten jedoch auf eine Adelsburg hin, die wahrscheinlich im 11. bis 12. Jahrhundert bestand. Schriftliche Quellen über die Burg sind nicht bekannt; ebenfalls unklar ist, ob eine Verbindung zu der Burgruine auf dem nahe gelegenen „Schlossberg“ (Ruine Hertenberg) bestand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruine_Hirschenleck

Wieder zurück auf dem Wanderweg wartet nun der Eigenturm auf mich, heute mit guter Aussicht auf den Rhein. Nach einem Mittagspicknick wartet jetzt der Abstieg nach Degerfelden auf mich. Während es im Januar die reinste Schmutz- und Rutschpartie war, ist der Pfad jetzt trocken und ohne  Umwege begehbar. Im unteren Teil ist eine neue Wegführung eingerichtet worden (blaue Markierungen), nachdem der steile Abschnitt wegen der Mountainbiker für Wanderer nicht mehr begehbar ist.

Als Rückweg nach Wyhlen wähle ich nun den Wanderweg entlang des Waldsaums. Leider nur Asphalt.
den Pfad gibt es nur noch in der Karte

Blick auf Reste der Ruine Hertenberg

das Gleiche hier, es bleibt nichts anderes übrig, als auf den markierten Wegen zu bleiben

vorbei am Schlosskopf zur Ruine

hier geht es weiter

Ruine Hertenberg

die bekannte Ansicht, die immer auftaucht

über diesen Sporn geht es aufwärts

oder entlang der Flanke

auch hier war mal ein Pfad, zumindest laut Karte. Die Spuren, die zu erkennen sind landen bald im Nichts, ich habe es versucht.

Garben der Ruine Hirschenleck

hier oben war sie wohl einmal, die Ruine

Aufstieg vom Aussichtspunkt Grabbestei (Rappenfelsen)

man erreicht ihn, wenn man diesem Hinweis folgt

der Frühling lässt sich nicht mehr aufhalten

Eigenturm

Abstieg nach Degerfeld, ziemlich steil, auch wenn es hier nicht so aussieht

Bärlauch, es duftet schon

letzter Abstieg (für Mountaibiker verboten, es scheint aber viele Analphabeten zu geben, wenn man den Spuren Glauben schenkt)

neue Wegführung, der alte Abstieg ist für Wanderer nicht mehr möglich, ruiniert von den Mountainbikern

hier könnte man die Schuhe säubern, wenn es geregnet hat durchaus sinnvoll

Frühling

Schlüsselblumen, es blühen schon mehr

er kräht nicht, sieht aber trotzdem stolz aus

eine Wonne für die Augen und für die Sinne

Wiesenschaumkraut

endlich hat das Schneeeinerlei ein Ende
Wanderroute