Dienstag, 29. Dezember 2020

Schlosskopf und Grabbestei (Rappenfelsen)

Blick vom Rappenfelsen auf den Rhein

der rote Pfeil zeigt auf den Eigenturm

Tourdatum: 29.12.2020 | 11,5 km | 3 h | ▲290 m | ▼283 m | T3 (SAC-Skala)

Soll ich oder soll ich nicht, dass war die Frage heute Morgen. Es regnete als ich aufstand aber die Wettervorhersage hatte mir ein trockenes Fenster signalisiert, sogar mit etwas Sonnenschein. Die Entscheidung ich versuche es. Außerdem führte mich mein Weg über die Schweiz, so konnte ich gleich sehen, wie es mit den Kontrollen in der Straßenbahn aussieht. Es gibt kein Problem beim Ein- und Ausreisen in die Schweiz. Das gilt nicht für die Autos, die werden an der Grenze angehalten und kontrolliert.

Als letzter Fahrgast verlasse ich den Bus in Wyhlen, Siedlung. Vom Kreisverkehr aus, kann ich schon meinen Aufstiegsweg sehen. Bei der ersten Wegspinne stellt sich die Frage, welcher Pfad ist es.

Zur Burgruine Herten, die schon hier ausgeschildert ist, führt ein breiter Forstweg. Der kann es nicht sein. Linkerhand gibt es einen etwas zugewachsenen Pfad. Der müsste es sein. Ab hier bin ich nicht mehr auf markierten Wanderwegen unterwegs und ich kann mich wieder auf unwegsames Gelände freuen.

An der nächsten Wegspinne wird es dann interessant, nach Nordwesten folgt der Pfad dem Leuegraben, nach Nordosten sieht es wild aber machbar aus. Da muss ich hoch, denn ich will auf den Schlosskopf.

Der Pfad wird wohl eher von Wildschweinen genutzt, zumindest sieht er so aus. Auch Hindernisse sind häufiger zu überwinden. Weiter oben kommt bald der Gipfel des Schlosskopfs ins Blickfeld, zu erkennen an einem Balken.

Von meinem Weg aus sieht es nicht so aus, dass ich von hier den Gipfel erreichen könnte, denn den Schlosskopf umgibt ein Graben. An einer Stelle finde ich dann einen Weg um in den Graben abzusteigen und anschließend über einen gut sichtbaren Pfad nach oben zu gehen. Aussicht gibt es allerdings keine.

Auf gleichem Weg wieder zurück zu meinem Pfad, dem ich weiter folge bis ich den breiten Forstweg erreiche. Am Ende gibt es einen Parkplatz, es steht nur ein Auto dort und ein weiteres kommt gerade an.

Von diesem Parkplatz suche ich nun den weiteren unmarkierten Pfad. Nach einem steilen Aufstieg auf rutschigem Gelände stehe ich auf einem Plateau, es gibt aber keinen Weiterweg, also wieder zurück. Glücklicherweise gibt es ein paar Bäume zum Festhalten, sonst wäre es eine gefährliche Rutschpartie.

Weiter geht es nun auf dem markierten Wanderweg, bis ich einen Wegweiser mit dem Hinweis Grabbestei entdecke. Das müsste doch meine geplante Route sein. Und ja, sie ist es.

Eine Bank am Wegesrand signalisiert den Abstieg zum Rappenfelsen. Ohne die beidseitigen, wenn auch ziemlich maroden Sicherungen wäre ein Abstieg nicht zu machen. Es ist einfach zu nass. Also vorsichtig nach unten, die gute Aussicht genießen.

Wieder zurück auf dem Pfad, folge ich diesem bis ich wieder auf den markierten Wanderweg treffe. Bis dahin muss ich einige abschüssige Stellen umgehen, die bei der Nässe nicht gut passierbar sind.

Schlimmer noch wird es auf dem offiziellen Wanderweg. Der ist nicht nur matschig, sondern von den Mountainbikern auch total zerstört. Es ist schwierig hier vernünftige Tritte zu setzen.

Etwas später mache ich noch einen Abstecher zum Eigenturm, ein kleiner Holzturm. Hier treffe ich auf einen Vater mit seinem Kind, die einzigen Menschen heute.

Nach dem Eigenturm beginnt nun der teilweise sehr steile Abstieg nach Degerfelden. Da fehlen mir nur noch die Worte, zu begehen ist der kaum noch. Ein ums andere Mal weiche ich in die Botanik mit den vielen kleinen Bäumen aus, um überhaupt absteigen zu können. Auf den Bildern kann man das recht gut erkennen. Was nutz da das späte Schild, das die Nutzung durch Fahrräder verbietet.

In Degerfelden kann ich erst einmal aufatmen, denn jetzt geht es fast eben über offizielle Wanderwege Richtung Rheinfelden. Auch auf dem Rückweg muss ich durch die Schweiz (Bad. Bhf. Basel), alles ohne Probleme.

Das Wetter hat gehalten, gerade als ich in den Bus einsteige fallen erste Regentropfen. Ein guter Wanderabschluss für das etwas andere Jahr 2020.

Das T3 gilt für einige Wegabschnitte bei den heutigen schlechten Bedingungen.

am Abend vorher ein wunderschöner Vollmond

noch einmal, weil er so schön ist

gerade als ich die Hindernisse überwunden hatte, kamen die Forstarbeiter, um sie zu beseitigen

Wasserauffangbecken an der ersten Wegspinne

mein Weg führt mich in diese grüne "Wildnis"

ab jetzt geht es unmarkiert aufwärts

es gibt einige Hindernise zu überwinden

"Gipfel" des Schlosskopfs

Gipfelplateau

Schlosskopf, erst muss ich runter in den Graben

an Ende des Weges ein Hochsitz mit Tarnnetz

Hexenküchi

der pfad, der mit Grabbestei bezeichnet ist, hält schon malrutschige Aufstiege bereit



der Abstieg zum Rappenfelsen, der seinen ursprüglichen Namen Grabbestei wieder zurück bekommen hat.

Blick von der Aussichtskanzel auf den Rhein

zurück nach oben ist einfacher

wieder auf dem offiziellen Wanderweg, hier kann man noch den Reifenfurchen ausweichen

ein Sonnenloch

Fernblick

der Abstieg vom Eigenturm nsch Degerfelden, ein Alptraum

so sehen die Wege aus, ausweichen kaum möglich

kaputt gefahren, der letzte Abstieg ist nicht mehr passierbar, ich musste mir eine anderen Absteig suchen

was nutzt das Schild, wenn es nicht beachtet wird

ein Bürste für die dreckigen Schuhe, nur das Wasser fehlt

hier wurde eine Wasserstufe renaturiert



Mühlenrad, noch in Betrieb

Kunst am Bach

ein letzter Blick

aufgezeichneter Track

 



Samstag, 26. Dezember 2020

Hünerberg und Schädelberg

Tourdatum: 26.12.2020  | 8 km | 2:30h | ▲233 m | ▼233m | T2 (SAC-Skala)

Die trockenen Wetterfenster sind zurzeit spärlich. Heute war so ein Tag mit einigen sonnigen Abschnitten. Die Schweiz ist im Moment wegen Corona tabu, so habe ich mir ein Ziel in unmittelbarer Umgebung gesucht. Bei meiner Recherche stieß ich auf den Schädelberg und den Hünerberg in der Nähe von Lörrach. Nicht sehr hoch, dafür mit einer interessanten Geschichte.

Steinwerkzeuge als älteste Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Lörrach wurden in Wyhlen am Hochrhein gefunden und wegen der Lössablagerungen, die sich oberhalb der entdeckten Werkzeuge befanden, in die Altsteinzeit datiert. Funde in den Höhlen des Isteiner Klotzes aus der mittleren Steinzeit (endete etwa 4500 v. Chr.) weisen auf Bergbauaktivitäten und Rentierjäger hin. Die Funde auf Lörracher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich beim Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben. Damit einhergehend entwickelten sich Ackerbau, Viehzucht, Steinschleiferei und Keramikherstellung. Archäologische Funde von Steingeräten im Homburger Wald, in der Moosmatte im heutigen Stetten und im Dalcher Boden in Tüllingen deuten auf Wohnplätze hin. Aus der Eisenzeit (die Hallstattzeit dauerte etwa von 800 bis 400 v. Chr.) sind eine große Zahl von befestigten Höhensiedlungen und Hügelgräbern am Grenzacher Horn, am Schädelberg, Hünerberg und im Homburger Wald erhalten geblieben.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich in den Tälern der Nebenflüsse des Rheins die Kelten vom Stamm der Helvetier an. Viele geografische Bezeichnungen von Bergen, Flüssen und Orten entstammen der keltischen Sprache, wie beispielsweise der Rhein, der aus dem keltischen Rhennos = der Strömende entstand. Spuren keltischer Siedler lassen sich auch in Herten, Wyhlen und Inzlingen nachweisen. Bei der Kreuzeiche östlich von Lörrach gibt es eine keltische Viereckschanze aus der La-Tène-Zeit, die mutmaßlich kultischen Zwecken diente.
Quelle: https://www.wikizero.com/de/Geschichte_L%C3%B6rrachs

Es ist kalt, aber die Sonne scheint zaghaft als ich meine Wanderung am Bahnhof in Lörrach beginne. Um zum Hünerberg zu gelangen, muss ich eine Weile durch die Stadt gehen. Der kürzeste Weg zur Hünerbergstraße führt über viele Treppenstufen aufwärts. Das erinnert mich mal wieder ans Tessin.

Über eine kleine Stichstraße kann ich den Asphalt endlich verlassen und auf einem breiten Forstweg zum Hünerberg aufsteigen. Der höchste Punkt ist schnell gefunden, er ist mit einem Stein markiert. Auf gleichem Weg wieder zurück.

Wieder zurück folge ich jetzt dem HW3 Main-Neckar-Rheinweg bis zur Autobahn A98. Hier verlasse ich den markierten Wanderweg und orientiere mich nach Süden und später nach Westen bis zur Salzertstraße.

Meiner Vorliebe für unmarkierte Pfade schleiche ich zuerst über die Wiese dem Wald entlang. Nachdem die Fortsetzung unpassierbar wird steige ich zur Straße an, der ich noch ein Stück folge.

Ab jetzt gibt es überhaupt keine markierten Wege mehr sondern nur gemäß Karte gestrichelte Linien. Ich will ja hinauf zum Schädelberg. Der Karte kann ich jetzt nicht mehr trauen, denn einige Pfade gibt es nicht, aber die Richtung heißt nach oben.

Mal durchs Dickicht, mal über sichtbare Pfade „erklimme „ ich den Schädelberg. Den höchsten Punkt ziert hier eine Feuerstelle. Von dem, was es hier vor langer, langer Zeit mal gab ist nichts mehr zu sehen.

Jetzt geht es abwärts bis zu einem breiten Forstweg, dort soll es eine Verbindung nach Westen geben. Gibt es, aber nicht wie in der Karte eingezeichnet. Deshalb nehme ich den Pfad etwas weiter nördlich, der mich an den Ortsrand von Stetten führt.

Hier gibt es wieder einen etwas breiteren Forstweg, der später in einen schmalen Pfad übergeht. Am nächsten Abzweig folge ich nun der Spur nach Nordwesten. Eigentlich wollte ich im Zickzack zum Schützenwaldweg absteigen, aber ich bleibe auf der sichtbaren Spur. Diese führt mich etwas abenteuerlich abwärts zum Schützenwaldweg.

Auf Asphaltstraße laufe ich nun zurück zum Bahnhof Lörrach, wo ich noch Zeit habe, einen Geldautomaten aufzusuchen, nachdem ich am Morgen feststellen musste, dass der in Weil am Rhein wegen Brandschaden geschlossen ist. Da wird doch wohl keiner eine Sprengung versucht haben?

Der Schwarzwald war heute mal wieder überfüllt, überall Staus, übervolle Parkplätze und gesperrte Straßen. Ich hatte Glück, nur wenige Begegnungen.

erinnert mich ans Tessin, viele Stufen aufwärts

Burg Rötteln

Aufstieg zum Hünerberg

Dieses Gelände erinnert an Höhensiedlungen bzw. Hügelgräber

Feldberg

noch ein paar Äpfel gefällig?

pflanzliche Schönheiten

mein nächstes Ziel: der Schädelberg

ich wäre auch missmutig, würde man mich bei der Kälte nach draußen verbannen

Wasserkanäle

das wäre ein direttissima Aufstieg zum Schädelberg, wegen des nassen Untergrundes heute nicht empfehlenswert


lieber auf diesem Pfad

Schädelberg, höchster Punkt

Abstiegspfad, wie alle heute sehr nass

Unterstand, für wen oder was?

dieser Pfad ist in der Karte überhaupt nicht eingezeichnet, führt aber auch zum Ziel

natürliche Befestigung

aufgezeichneter Track