Samstag, 26. Dezember 2020

Hünerberg und Schädelberg

Tourdatum: 26.12.2020  | 8 km | 2:30h | ▲233 m | ▼233m | T2 (SAC-Skala)

Die trockenen Wetterfenster sind zurzeit spärlich. Heute war so ein Tag mit einigen sonnigen Abschnitten. Die Schweiz ist im Moment wegen Corona tabu, so habe ich mir ein Ziel in unmittelbarer Umgebung gesucht. Bei meiner Recherche stieß ich auf den Schädelberg und den Hünerberg in der Nähe von Lörrach. Nicht sehr hoch, dafür mit einer interessanten Geschichte.

Steinwerkzeuge als älteste Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Lörrach wurden in Wyhlen am Hochrhein gefunden und wegen der Lössablagerungen, die sich oberhalb der entdeckten Werkzeuge befanden, in die Altsteinzeit datiert. Funde in den Höhlen des Isteiner Klotzes aus der mittleren Steinzeit (endete etwa 4500 v. Chr.) weisen auf Bergbauaktivitäten und Rentierjäger hin. Die Funde auf Lörracher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich beim Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben. Damit einhergehend entwickelten sich Ackerbau, Viehzucht, Steinschleiferei und Keramikherstellung. Archäologische Funde von Steingeräten im Homburger Wald, in der Moosmatte im heutigen Stetten und im Dalcher Boden in Tüllingen deuten auf Wohnplätze hin. Aus der Eisenzeit (die Hallstattzeit dauerte etwa von 800 bis 400 v. Chr.) sind eine große Zahl von befestigten Höhensiedlungen und Hügelgräbern am Grenzacher Horn, am Schädelberg, Hünerberg und im Homburger Wald erhalten geblieben.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich in den Tälern der Nebenflüsse des Rheins die Kelten vom Stamm der Helvetier an. Viele geografische Bezeichnungen von Bergen, Flüssen und Orten entstammen der keltischen Sprache, wie beispielsweise der Rhein, der aus dem keltischen Rhennos = der Strömende entstand. Spuren keltischer Siedler lassen sich auch in Herten, Wyhlen und Inzlingen nachweisen. Bei der Kreuzeiche östlich von Lörrach gibt es eine keltische Viereckschanze aus der La-Tène-Zeit, die mutmaßlich kultischen Zwecken diente.
Quelle: https://www.wikizero.com/de/Geschichte_L%C3%B6rrachs

Es ist kalt, aber die Sonne scheint zaghaft als ich meine Wanderung am Bahnhof in Lörrach beginne. Um zum Hünerberg zu gelangen, muss ich eine Weile durch die Stadt gehen. Der kürzeste Weg zur Hünerbergstraße führt über viele Treppenstufen aufwärts. Das erinnert mich mal wieder ans Tessin.

Über eine kleine Stichstraße kann ich den Asphalt endlich verlassen und auf einem breiten Forstweg zum Hünerberg aufsteigen. Der höchste Punkt ist schnell gefunden, er ist mit einem Stein markiert. Auf gleichem Weg wieder zurück.

Wieder zurück folge ich jetzt dem HW3 Main-Neckar-Rheinweg bis zur Autobahn A98. Hier verlasse ich den markierten Wanderweg und orientiere mich nach Süden und später nach Westen bis zur Salzertstraße.

Meiner Vorliebe für unmarkierte Pfade schleiche ich zuerst über die Wiese dem Wald entlang. Nachdem die Fortsetzung unpassierbar wird steige ich zur Straße an, der ich noch ein Stück folge.

Ab jetzt gibt es überhaupt keine markierten Wege mehr sondern nur gemäß Karte gestrichelte Linien. Ich will ja hinauf zum Schädelberg. Der Karte kann ich jetzt nicht mehr trauen, denn einige Pfade gibt es nicht, aber die Richtung heißt nach oben.

Mal durchs Dickicht, mal über sichtbare Pfade „erklimme „ ich den Schädelberg. Den höchsten Punkt ziert hier eine Feuerstelle. Von dem, was es hier vor langer, langer Zeit mal gab ist nichts mehr zu sehen.

Jetzt geht es abwärts bis zu einem breiten Forstweg, dort soll es eine Verbindung nach Westen geben. Gibt es, aber nicht wie in der Karte eingezeichnet. Deshalb nehme ich den Pfad etwas weiter nördlich, der mich an den Ortsrand von Stetten führt.

Hier gibt es wieder einen etwas breiteren Forstweg, der später in einen schmalen Pfad übergeht. Am nächsten Abzweig folge ich nun der Spur nach Nordwesten. Eigentlich wollte ich im Zickzack zum Schützenwaldweg absteigen, aber ich bleibe auf der sichtbaren Spur. Diese führt mich etwas abenteuerlich abwärts zum Schützenwaldweg.

Auf Asphaltstraße laufe ich nun zurück zum Bahnhof Lörrach, wo ich noch Zeit habe, einen Geldautomaten aufzusuchen, nachdem ich am Morgen feststellen musste, dass der in Weil am Rhein wegen Brandschaden geschlossen ist. Da wird doch wohl keiner eine Sprengung versucht haben?

Der Schwarzwald war heute mal wieder überfüllt, überall Staus, übervolle Parkplätze und gesperrte Straßen. Ich hatte Glück, nur wenige Begegnungen.

erinnert mich ans Tessin, viele Stufen aufwärts

Burg Rötteln

Aufstieg zum Hünerberg

Dieses Gelände erinnert an Höhensiedlungen bzw. Hügelgräber

Feldberg

noch ein paar Äpfel gefällig?

pflanzliche Schönheiten

mein nächstes Ziel: der Schädelberg

ich wäre auch missmutig, würde man mich bei der Kälte nach draußen verbannen

Wasserkanäle

das wäre ein direttissima Aufstieg zum Schädelberg, wegen des nassen Untergrundes heute nicht empfehlenswert


lieber auf diesem Pfad

Schädelberg, höchster Punkt

Abstiegspfad, wie alle heute sehr nass

Unterstand, für wen oder was?

dieser Pfad ist in der Karte überhaupt nicht eingezeichnet, führt aber auch zum Ziel

natürliche Befestigung

aufgezeichneter Track

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen