Tourdatum: 27.5.2020 | 14,8
km | 6 h | ▲987m ▼999m | T4
Nach ausgiebigen
Touren im Südschwarzwald orientiere ich mit jetzt etwas mehr zur Mitte.
Hauptsache mit ÖV erreichbar. Und da wartete gleich eine Überraschung, der IC
von Basel nach München hält in Weil am Rhein und auch in Offenburg. Früher fuhr
der RE bis Offenburg, jetzt nur noch bis Freiburg. Allerdings heißt es früh
aufstehen, der IC fährt bereits um 6:06 Uhr.
In Ottenhöfen verlasse ich die Acherntalbahn und folge den
Beschilderungen Genießerpfad Karlsruher Grat. Anfangs ist die Markierung mit
dem Hinweis zum Edelfrauengrab identisch, denn zuerst möchte ich die
Wasserfälle besichtigen.
Später trennen sich die Hinweisschilder und ich wähle einen
Mittelweg um die Asphaltstraße zu vermeiden. Über die Schlossweiherstraße
orientiere ich mich nach Süden und stoße am Ende direkt auf den Wanderpfad, der
zu den Wasserfällen führt.
Vorbei am Eichkopf (der Gipfel 526m ist zurzeit nicht zu
besuchen, zu viel Sturmholz liegt im Weg) geht es weiter südwärts, bis man auf
eine schöne Schutzhütte trifft. Nebenan die Sausteig Tränke, ein Angebot an kalten
Getränken und einigen Riegeln. Selbstbedienung, aber Video überwacht. Also
bitte Geld einwerfen.
Es folgt noch einmal ein Stück über Asphaltstraße bevor der
Wanderweg nach Osten zu den Wasserfällen abbiegt. Kann nicht verfehlt werden,
er ist gut markiert.
Im Zickzack-Kurs geht es nun abwärts, begleitet von den
Geräuschen des nahen Steinbruchs Ottenhöfen. Nur ab und zu kann man einen Blick
durch die Bäume erhaschen.
Noch ein Stück über die Edelfrauenstraße und dann beginnt
der wunderschöne Pfad entlang der Wasserfälle. Heute sehr angenehm, da nur ein
weiteres Pärchen unterwegs ist. Das wird an Pfingsten sicher anders aussehen.
Die Wasserfälle werden vom Gottschlägbach gespeist.
Auf eine Beschreibung verzichte ich, die Bilder sagen mehr.
Der Weg ist durchgängig gesichert. Am Ende trifft man auf einen breiten
Forstweg, dem man bis zum Abzweig Karlsruher Grat folgt. Auch an dieser Stelle gibt
es Sitzplätze und die Möglichkeit kühle Getränke zu erwerben bzw. gleich zu
verzehren.
Jetzt beginnt der eigentliche Aufstieg zum Karlsruher Grat.
Unterwegs kann man noch einen Abstecher zu einem felsigen Aussichtspunkt
nehmen. Ich steige nur etwas nach oben, der Grat ist schmal und schon von zwei
Personen besetzt.
Wieder zurück auf dem Wanderweg zieht sich der Pfad noch
eine Weil nach Westen. An der nächsten Wegspinne gibt es verschiedene
Möglichkeiten, einen großen Umweg nach Norden oder dem Hinweis Klettersteig
folgen. Ich nehme letztere Variante.
Auf diesem Pfad sind neben umgestürzten Bäumen auch erste
Felsen zu überwinden. Interessant wird es erst, als der Genießerpfad endet und
das eigentlich felsige und teilweise ausgesetzte Gelände beginnt. Vor mir
steigt ein Ehepaar mit ihrem Sohn ein und ich kann mich anschließen.
Ich kenne die Route nicht, aber dem Sohn ist der Weg
bekannt. So steigen wir Fels auf und Fels ab bis zu einer Stelle, an dem der
Sohn meint, dass es für seine Eltern nicht mehr weiter geht.
Nun habe ich ein Problem, da ich mich ihnen angeschlossen
habe, will ich auch nicht allein weiter gehen, als sie sich zum Rückzug
entscheiden. Vielleicht hätte es an dieser Stelle auch eine Umgehung gegeben?
Also gehe ich mit zurück bis zum Wanderweg, dabei hatten wir
schon die Hälfte des Grats hinter uns gebracht, wie der Track zeigt.
Bei P 753 gibt es wiederum mehrere Möglichkeiten. Ich entscheide
mich für den markierten Weg (eine andere Variante wäre wahrscheinlich besser
gewiesen), der ziemlich öde aufwärts führt.
Am Gasthaus Bösenstein (zurzeit geschlossen) gibt es eine
Möglichkeit für eine Mittagspause. In der Nähe ist nur eine Bank, am Wegesrand
aber eine große Betonplatte. Typisch deutsch, der große Aufsteller Privatgelände,
betreten verboten. Trotz allem setze ich mich auf den Rand, um mein
Mittagspicknick zu genießen. Das Bellen des Hundes ignoriere ich.
Jetzt wartet nur noch der lange Abstieg nach Ottenhöfen, der
ist vor allem eins: steinig und teilweise steil. Der Rest zum Bahnhof erfolgt
auf Asphaltstraße.
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