Sonntag, 24. Januar 2021

Vierburgenweg - heute nur zwei

 

Tourdatum:  | 17 km | 4:30 h | ▲426 m | ▼492 m | T2 (SAC-Skala)

Heute stelle ich mal die Schneeschuhe zur Seite und tauche ein in das Mittelalter.  Zwischen Waldkirch und Emmendingen gibt es einen Vierburgenweg. Da die warmen Temperaturen den Schnee in den tiefen Lagen Vergangenheit werden ließ, kann ich die normalen Wanderschuhe schnüren.

Ich beginne meine Wanderung in Waldkirch Post (der Bahnhof scheint wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb zu sein). Schon vom Start ist das erste Ziel im Blick, die Kastelburg. Für den Aufstieg nutze ich gleich mal die erste Abkürzung über einen schönen schmalen Pfad. Oben angekommen wäre eine weitere Abkürzung (sehr steil) möglich, aber ich kann nicht einschätzen, ob es oben eine Verbindung zum offiziellen Weg zur Ruine gibt. Deshalb nutze ich den offiziellen Weg.

Die Kastelburg wurde zwischen 1250 und 1260 durch die Herren von Schwarzenberg erbaut. Wie die auf der gegenüberliegenden Talseite stehende ältere Schwarzenburg diente sie der Verteidigung der Stadt Waldkirch sowie der Kontrolle über den Handelsweg durch das Elztal.
Erster Bewohner der Burg war Johann I. von Schwarzenberg. 1354 wurde die Burg an Martin Malterer aus Freiburg im Breisgau verkauft, der 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel. Im Jahr 1396 wurde Graf Hermann von Sulz Lehnsinhaber. 1442 gelangte die Burg schließlich an die Herren von Staufen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch kaiserliche Truppen am 14. März 1634 zerstört, um sie nicht den vorrückenden schwedischen Truppen überlassen zu müssen.

Die Ruine kann besichtigt werden, zu der frühen Zeit sind kaum Besucher unterwegs. Bei einem Rundgang kann ich einige Fotos machen. Zurück am Eingang geht es jetzt weiter über den Kandelhöhenweg bzw. Zweitälersteig Richtung Reichenbächle. Mit Beginn des Eulentals erreiche ich erstmals den markierten Vierburgenweg.

Erst durch den Wald, später durch offenes Gelände erreiche ich den kleinen Ort Sexau. Auf dem Weg dorthin begleitet mich das Reichenbächle, das wegen des Tauwetters schon viel Wasser führt.

In Sexau kann ich schon einen Blick auf die nächste Ruine werfen. Ein moderater Aufstieg führt mich hinauf zur Ruine. Durch einen kurzen Tunnel und einigen Stufen erreiche ich das Burggelände. Zuerst muss man das Objekt etwas umrunden und dann, ja dann stehe ich vor einem verschlossenen Tor, wegen Corona. Das kann ich überhaupt nicht verstehen, denn unter freiem Himmel verlaufen sich die Besucher auf dem Gelände. Da sehe ich keine Ansteckungsgefahr, auch wenn es mehr Besucher gibt, weil in unmittelbarem Umfeld ein Parkplatz gibt.

Die Burg wurde vermutlich im 11. Jahrhundert von Dietrich von Emmendingen gegründet, der sich später „von Hachberg“ nannte – wahrscheinlich als Rodungsburg. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1127. Aus den Umständen wird abgeleitet, dass Erkenbold von Hachberg als Letzter seines Geschlechts seinen Besitz an die Zähringer übergeben hat und seine Teilnahme am Kreuzzug (1147–1149) finanzierte.

Weiter auf dem markierten Wanderweg, der eine lange Zeit über Asphalt führt Richtung Eichbergturm. Hier ist der Waldweg in einem miserablen Zustand, nicht zuletzt wegen der tiefen wassergefüllten Reifenspuren. Da bleibt nur wenn möglich das Ausweichen in die Botanik.

Am Eichbergturm habe ich endlich die Möglichkeit mein Mittagspicknick nachzuholen. Einen Aufstieg auf den Turm erspare ich mir, die Fernsicht ist dafür nicht gut genug.

Jetzt bleibt nur noch der lange Abstieg nach Emmendingen. Mit einem Blick auf die DB App könnte ich den Zug, weil er Verspätung hat noch erreichen. Als ich den Bahnsteig raufkomme fährt er gerade ein, andernfalls hätte ich eine Stunde warten müssen.

Schnee gab es heute nur in schattigen Nordseiten, aber alles war problemlos zu passieren. Nach Mittag kam sogar die Sonne zum Vorschein.

Tour solo

Kastelburg

Ritter am Wegesrand

meine Abkürzung

Kastelburg

Kastelburg


Kastelburg

Kastelburg

Kastelburg

Weitblick vom Burghof

Weitblick vom Burghof

Burgmauer

Burggraben

Wanderweg


reichlich Auswahl


links: Hörnleberg, mitte: Braunhörnle

steiler Abstieg, auch wenn es nicht so aussieht

schon viel Schmelzwasser



warten auf den Storch

Siesta

bunte Pilzsammlung

Chef mit Dame

links: Sattelhöhe, rechts: Kandel

Hochburg

Aufstieg zur Hochburg

Hochburg

den Schlüüsel würde ich gern mal sehen

Hochburg

Hochburg

Matschpfad, hier konnte man noch ausweichen

Eichenbergturm





aufgezeichneter Track

 

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